Olympische Spiele und Korruption
Nach dem Korruptionsskandal von Salt Lake City wurde ein neues Bewerbungsverfahren eingeführt. Trotzdem bleibt Korruption ein Thema bei den Spielen. Im Jahr 2000 wurde Sydney beschuldigt, zwei IOC-Mitglieder aus Afrika bestochen zu haben. Bei der Vergabe um die Spiele 2008 gab es Korruptionsschlagzeilen um den französischen Geschäftsmann d’André Guelfi, der angeblich aus Rache am französischen Staatspräsidenten Jaques Chirac IOC-Mitglieder bestochen haben soll, für Peking und gegen Paris zu stimmen.
Peking beteuerte sofort seine Unschuld und auch aus der französischen Presse kamen versöhnliche Töne: die Niederlage könne nicht an der Bestechung von IOC-Mitgliedern durch den Geschäftsmann gelegen haben. Insgesamt wurde aber durch die Tatsache, dass nur eine Evaluierungskommission und nicht mehr jedes IOC-Mitglied in die Kandidatenstädte reiste, ein Vergabeverfahren erwartet, das frei von Korruption ist.
Eine Olympiavergabe frei von Korruption ist allerdings auch für das Jahr 2012 nicht gesichert. Der bulgarische NOK-Präsident Slawkow steht im Verdacht, dass er seine Stimme für eine Geldsumme verkaufen wollte. Seiner Einschätzung nach, die er gegenüber dem BBC äußerte, sollen auch andere Mitglieder des IOC für Vergünstigungen bereit sein, ihreStimmabgabe von gewissen Vergünstigungen abhängig zu machen. Die Reportage des britischen Senders BBC erweckt den Eindruck, dass die Stimmen einer beträchtlichen Zahl der 124 Olympier für die Wahl des Olympia-Ortes 2012 käuflich seien
Als Reaktion suspendierte das IOC sein bulgarisches Mitglied Iwan Slawkow und setzte vier bekannte Lobbyisten auf die Liste der unerwünschten Personen.
Alle Artikel zu Olympia 2008 in Peking:
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