Olympia in China und Umweltprobleme
Unbestritten ist, dass in Peking erhebliche Umweltprobleme herrschen. Der hohe Energieverbrauch in Peking und vor allem die überwiegende Nutzung von umweltbelastenden Rohstoffen wie Erdöl und Kohle zur Energiegewinnung führen dazu, dass Peking als eine der am meisten verschmutzten Städte der Welt gilt. Mehr als die Hälfte des Jahres ist der Himmel von Peking mit Smog bedeckt.
Als die Inspektoren des IOC im Februar 2001 nach Peking kamen, griff die Regierung Pekings zu kurzfristigen Maßnahmen, um während dieser Zeit blauen Himmel und ein grünes Peking zu präsentieren. Im Westen wurde ausführlich darüber berichtet, dass Rasenflächen grün bemalt und für einige Tage die Fabriken, die die meisten Abgase produzierten, stillgelegt wurden.
Probleme in der Region Peking
Ein weiteres großes Problem Pekings, das im Westen wahrgenommen wird, ist die immer weitere Ausbreitung der Wüste, die trotz umfangreicher Aufforstungsprojekte noch nicht gestoppt werden konnte. Obwohl in Peking Wassermangel herrscht, liegt der Pro-Kopf Wasserverbrauch Pekings höher als im Landesdurchschnitt. Der Wassermangel kann nur durch das Anzapfen des Grundwasserspiegels behoben werden. Dies hat einen sinkenden Grundwasserspiegel zur Folge.
Geplante Maßnahmen der Regierung
Allerdings hat die chinesische Regierung umfangreiche Maßnahmen zur Verbesserung der Umweltsituation in ihren Bewerbungsunterlagen aufgeführt, von denen ein Teil auch schon umgesetzt wurde. Im Westen wurden die Umweltprobleme wieder je nach Standpunkt als Argument für oder gegen Peking als Austragungsort verwendet. Umweltschützer hoffen auf eine Verbesserung der Situation in Peking sowie eine Erhöhung des Umweltbewusstseins in China durch entsprechende Aufklärungsmaßnahmen und verweisen auf bereits getroffene Maßnahmen. Gegner der Spiele weisen darauf hin, dass die Probleme in Peking so groß sind, dass sie wohl kaum bis 2008 gelöst werden könnten. Olympische Spiele in einer so verschmutzten Stadt wie Peking seien der Gesundheit der Sportler nicht zumutbar.
Die „Initiative der deutschen Wirtschaft für die Beteiligung an Projekten von Beijing 2008″ schließt auf ihrer Internetseite unter dem Thema „Umwelt in China: Thema oder Werbetrick?“ nicht aus, dass sich das chinesische Bewerbungskomitee der Frage des Umweltschutzes, die im Westen sehr populär ist, nur als Strategie bedient, um aus einem vorhandenen Schwachpunkt der Kandidatur, nämlich den Umweltschutzproblemen, einen Pluspunkt zu machen, indem es Verbesserungen durch die Spiele in Aussicht stellt.
Alle Artikel zu Olympia 2008 in Peking:
Die chinesische Mannschaft bei Olympia 2004 in Athen
Olympia 2008 in China und Wirtschaft
Olympia 2008 in China und Menschenrechte