Olympia 2008: Die Aussichten für China in Fußball
Fußball ist seit Beginn des 20. Jahrhunderts eine olympische Sportart. Im Fußball hat China sowohl bei den olympischen Spielen als auch bei den Fußballweltmeisterschaften bisher wenig Aufsehen erregt. Den bisher einzigen Titel holte die Damenmannschaft im Jahre 1996: Silber bei den olympischen Spielen in Atlanta.
Obwohl China sich nicht für die Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland qualifizierte, war in Peking dennoch fast fanatischer Enthusiasmus zu spüren. Da die Spiele nach chinesischer Zeit mitten in der Nacht stattfanden, schliefen viele Pekinger tagsüber. In der Zeit der WM gab es daher weniger Stau und die Anzahl der Notrufe war während der Spielzeiten kontinuierlich um 11 Prozent geringer. China beteiligt sich also an der weltweiten Begeisterung für Fußball, nur das eigene Team ist bisher noch nicht besonders erfolgreich.
Um bei den Olympischen Spielen 2008 in Beijing gut abzuschneiden, hat der Chinesische FußballVerband (Chinese Football Association) im Oktober 2006 den serbischen Trainer Ratomir Dujkovic engagiert. Dem 60-jährigen, der Ghana ins Achtelfinale der WM 2006 brachte, wurde gleich ein herausforderndes Ziel verkündet: Er soll 2008 mindestens das Halbfinale erreichen, also zu den besten vier Teams gehören. Um das zu schaffen, wird er die Erfahrungen aus seinen Trainertätigkeiten in Venezuela, Burma, Ruanda und vor allem Ghana einbringen.
Es ist verwunderlich, wie das nach Bevölkerung größte Land der Welt es immer noch nicht geschafft hat, einen Fußballsuperstar zu produzieren. Um mehr Menschen im Land zum Fußball spielen zu animieren, hat der neue Coach Dujkovic gleich zu Beginn seiner Amtszeit eine wagemutige Aussage gemacht: „Mein persönlicher Traum ist es, das Finale zu spielen und die Goldmedaille zu gewinnen.“.
Da muss sich wohl noch einiges tun, denn zur Zeit (März 2007) ist China auf Platz 75 der FIFA Weltrangliste. Trotz dieser schlechten Platzierung hat das Trainingsprogramm der Regierung, welches die Athleten aller Sportarten auf die Olympischen Spiele 2008 vorbereitet, im Fußballwenig zu Wege gebracht.
Dennoch dürfen wir gespannt abwarten, ob 2008 mit dem großen Heimvorteil nicht ein Wunder möglich ist. Immerhin ist China dann das einzige Team, das quasi den „12. Mann“ auf dem Spielfeld hat…