Chinesisches Alphabet
Die chinesische Schrift ist kein Lautalphabet sondern besteht aus Schriftzeichen, die die Bedeutung eines Wortes symbolhaft, unabhängig von der Aussprache ausdrücken. Deshalb wurden Umschriften geschaffen, um die Aussprache der chinesischen Schriftzeichen darzustellen.
Die heute offizielle Umschrift der chinesischen Schriftzeichen ist die Pinyin-Umschrift, basierend auf Mandarin, der von der Volksrepublik China eingeführten Hochsprache.
Wade-Giles-Umschrift
Die Wade-Giles Umschrift wurde Mitte des 19. Jahrhunderts von Thomas Wade eingeführt, von Herbet Giles verändert und in seinem „Chinese-English Dictionary“ von 1921 verwendet. Auch das „Mathew´s Chinese-English Dictionary“, das heute immer noch ein Standardwörterbuch zum Erlernen des klassischen Chinesisch darstellt, verwendet die Wade-Giles-Umschrift.
Zhyin-Umschrift
Es gibt aber auch eine Umschrift, die nicht auf lateinischen Buchstaben beruht, die sogenannte Zhuyin-Umschrift, die sich an den japanischen Zeichen (Katakana und Hiragana) orientiert, in China 1921 eingeführt wurde und heute auch noch in Taiwan gebräuchlich ist.
Verschiedene Umschriften
Deutsche und französische Sinologen haben für ihre Lehrbücher bzw. Wörterbücher wiederum eigene Umschriften entworfen, die in verschiedenen Lehrbüchern oder Wörterbüchern verwendet werden.
Die verschiedenen Umschriften führen dazu, dass jemand, der modernes Chinesisch lernt, normalerweise die Pinyin-Umschrift beherrschen muss, da im Unterricht Lehrbücher aus der Volksrepublik China verwendet werden. Für das Studium der klassischen chinesischen Schriftsprache muss er darüber hinaus Wade-Giles lernen, da diese Umschrift in dem Standard-Lexikon für Sinologie-Studenten, dem „Mathew´s Chinese-English Dictionary“verwendet wird.
Die in Deutschland weit verbreiteten Lehrbücher (Haenisch, Unger) verwenden wiederum ein eigenes deutsches System zur Latinisierung der chinesischen Sprache, so dass ein Student der Sinologie, der klassisches und modernes Chinesisch lernen will, normalerweise bereits in den ersten Semestern mit drei verschiedenen Umschriften konfrontiert wird.
Dieses Durcheinander hat für den an China interessierten Laien auch praktisch sehr verwirrende Konsequenzen: Sucht er ein Buch über den Daoismus, muss er z.B. in Suchmaschinen auch den Suchbegriff „Taoismus“ eingeben, für die chinesische Hauptstadt Peking wird manchmal auch „Beijing“ verwendet, d.h. die offizielle chinesische Umschrift.
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