Chinesischer Tee
Die Erfindung des Tees wird den Chinesen zugeschrieben, die dieses heiße Getränk schon seit tausenden von Jahren kennen. Schon die Mitglieder der frühen chinesischen Dynastien haben sich mit dem stark ausgeprägten Geschmack dieses heißen Drinks amüsiert.
Teegeschichte in China
Da die Erfindung von Tee bis heute unbekannt bleibt, gibt es in China zahlreiche Mythen, die die Geschichte dieses Getränkes beschreiben. Gemäß einer uralten überall in China verbreiteten Legende, fielen einige Blätter des Teestrauchs zufällig in die Tasse eines chinesischen Kaisers, der das heiße Wasser trank. Die Vorliebe der Kaiser für dieses Getränk war die beste Werbung. Seither setzte sich der Tee in China durch und wird bis heute traditionell getrunken.
Die Herausbildung der chinesischen Teekultur fiel auf die Zeiten der Tang-Dynastie ( 618-907). Dem Genuss von Tee wurde dann ein philosophisch-kultureller Kontext zugeordnet. Am Tang-Kaiserhof entwickelten sich auch die ersten Formen der Teezeremonie. Zur Zeit der Song-Dynastie ( 960-1279) wurde der Tee von den Literaten und Mönchen weiter im Volk verbreitet. Damals entstanden zahlreiche Teehäuser, wo Teetrinker aus dem Volk ihre Zeit verbrachten.
Chinesische Teesorten
Der Teestrauch, der auf Latein Camelia Senesis genannt wird, wird beinahe in allen südlichen Provinzen Chinas kultiviert. Die Pflanze ist ungefähr 6 meter hoch mit elliptischen Blättern und weißen Blüten. Manche Teesträucher aus der chinesischen Provinz Sichuan können so groß sein, dass es für einen einzigen Mensch unmöglich ist, sie zu umarmen. Alle Teesorten, die in China bekannt sind, stammen aus den Blättern dieses Teestrauchs. Verschiedene Teesorten unterscheiden sich voneinander durch ihre Herkunft und Fermentationsgrade.
Es gibt fünf Haupttypen von Tee in China, die nach Fermentationsgraden differenziert werden:
- Lü Cha – Grüntee, der unfermentierter ist,
- Bai Cha – leicht fermentierter Weißer Tee,
- Oolong Cha (Wu Long Cha)– halbfermentierter Tee, der auch Schwarzer Drachen genannt wird,
- Hong Cha – Schwarztee, der vollständig fermentiertet ist,
- Pu Er Cha – speziell fermentierter Tee.
Die weltberühmten Sorten kommen aus den Provinzen Fujin, Yunnan und Zhejiang und sind im Hinblick auf ihren Spezifika zu erkennen. Der Grüntee aus der Provinz Zhejiang wird zu den besten erstklassigen Tees gerechnet Der bekannteste Tee aus Yunan ist der Pu-Er Tee, der nach Stadt und Bezirk in dieser Provinz benannt wurde. Aus der Provinz Fujian sind dagegen der Wu Long Tee besonders berühmt.
Teezeremonie in China
Unter der Teezeremonie in China versteht man ein umfassendes System, das Elemente von drei wichtigen chinesischen Philosophien enthält: des Konfuzianismus, Taoismus und Buddismus. Die traditionelle chinesische Teezubereitung soll einem visuellen und geschmacklichen Erlebnis dienen. Es geht dabei um eine geistliche Entspannung, körperliche Regeneration und dem Vergnügen an der Bewunderung der Utensilien, die für die Teezbureitung und das Trinken des Tees benötigt werden. Die kunstvollste Form der Teezubereitung Gong Fu Cha entwickelte sich zur Zeit der Ming-Dynastie (1368 – 1644) und ist bis heute sehr populär. Die Zeremonie „des Komplizierten Weges” ist sehr eng mit der Wu Long Teesorte verbunden.
Chinesische Teehäuser
Da die Chinesen leidenschaftliche Teetrinker sind, entwickelte sich in China eine einzigartige Teehäuserkultur. Überall in China sind zahlreiche Teehäuser zu finden, wo man sich mit den Freunden treffen kann, um sich während des Teetrinkens zu unterhalten. Für ihre Teehäuser sind besonders Shanghai und Chengdu bekannt. Manche von ihnen sind groß mit hundert Sitzplätzen, andere dagegen sind klein mit nur ein paar Tischen. Diese Einrichtungen sind mit speziellem Teezubehör aus chinesischem Porzellan oder aus der Keramik ausgestattet. Gäste werden immer von einem Teemeister bedient, der sich in der Teezeremonie hervorragend auskennt.
Das berühmteste Teehaus in Peking ist das Lao She Teehaus, das nach einem berühmten chinesischen Schriftsteller und seinem Buch „Das Teehaus“ benannt ist.