Olympia und Wirtschaft
Beteiligung ausländischer Unternehmen an Projekten für Olympia 2008 in Peking
Wirtschaftlich setzen westliche Unternehmen große Hoffnungen in die Olympischen Spiele in Peking. Der australische Sun Herald vergleicht den Run westlicher Unternehmen auf Aufträge in Peking mit einem Goldrausch. Die Stadt muss ihre Infrastruktur verbessern, moderne Kommunikationseinrichtungen schaffen, moderne Sportstätten bauen, Unterkünfte für Touristen modernisieren und wird Geld in alternative Energien investieren.
3 Projektphasen
Das Bewerbungskomitee der Stadt Peking hat in den Bewerbungsunterlagen die Investitionen, die in den nächsten Jahren getätigt werden sollen, ausführlich dargelegt. Peking hat im Juni 2003 einen „Olympischen Aktionsplan” entworfen, der den Aufbau der Infrastrukturprojekte in drei Phasen vorsieht: Die erste Phase vom Dezember 2001 bis zum Juni 2003 beinhaltet die Vorbereitungen und die Organisation der Managementstruktur, in der zweiten Phase vom Juli 2003 bis Juni 2006 wird die Infrastruktur aufgebaut, in der dritten Phase bis zum Sommer 2008 werden die Maßnahmen getestet. Für die olympischen Bauten wurden Ausschreibungen veranstaltet, an denen sich auch westliche Firmen beteiligen.
Umwelt
Vor allem bei Umweltprojekten muss Peking auf ausländische Erfahrungen zurückgreifen. Einige Technologien, wie beispielsweise die Gewinnung von Erdwärme, wurden in den Bewerbungsunterlagen prestigeträchtig angekündigt und sollen auch umgesetzt werden. Die wirtschaftlichen Erwartungen des Westens sind enorm, westliche Ökonomen gehen davon aus, dass die Olympischen Spiele die Entwicklung einer Stadt um zehn Jahre vorantreiben und ein zusätzliches Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 0,3 – 0,4 Prozent jährlich bedeuten. Weitere konkrete Bauprojekte, die von westlichen Firmen verfolgt werden, sind der Ausbau der U-Bahn-Linie, der Bau eines neuen Flughafens und der Aufbau eines Telekommunikationsnetzes.
Bauboom – das Stadtbild ändert sich
Allerdings gibt es auch Stimmen, die den zu erwartenden Bauboom in Peking kritisch und mit einem weinenden Auge betrachten, da sich das Stadtbild Pekings in den nächsten Jahren erheblich verändern wird. Vor allem die Pekinger Hutongs, enge Gassen rund um die Verbotene Stadt und den Tian Tan Tempel sind vom Bauboom bedroht.
Es wurden zwar im Rahmen der Olympiaplanung ca. 25 Hutongs für geschützt erklärt, allerdings sind in einigen dieser geschützten Gebiete bereits Bulldozer bei Abrissarbeiten beobachtet worden. Auch über Enteignungen von Wohnungseigentümern ohne oder mit nur geringer Entschädigung wird in westlichen Medien immer wieder berichtet.
Alle Artikel zu Olympia 2008 in Peking:
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