Dopingbekämpfung
Dopingfreie Olympische Spiele sind das Ziel der chinesischen Veranstalter, denn in Sachen Doping sorgte China früher vor allem für negative Schlagzeilen.
Bei den Asienspielen 1994 wurden sieben Schwimmer des Dopings überführt. Kurz vor den Olympischen Spielen in Sydney machte China Schlagzeilen, weil es kurzfristig entschied, 27 Athleten und 12 Trainer nicht nach Sydney fliegen zu lassen. Just zwei Wochen vorher hatte das IOC neue Testmethoden gegen Blutdoping zugelassen.
Vor 2 Jahren wurde in einer Sportschule in Nordchina kollektives Doping festgestellt. Auch kurz vor den Olympischen Spielen 2008 gibt es negative Schlagzeilen um die Methoden, die China anwendet, um sich Medaillen zu sichern.
Gefälschtes Geburtsdatum?
Angeblich soll das Geburtsdatum von zwei Turnerinnen gefälscht worden sein, die das Mindestalter von 16 Jahren noch nicht erreicht hatten. Die daraufhin vorgelegte Ausweiskopie ist im Prinzip das Papier nicht wert, auf dem sie gedruckt ist, da in China das Fälschen von Geburtsdaten auch für den Normalbürger ein relativ leichtes Unterfangen darstellt.
Alleine im Bekanntenreis des Autors befinden sich 2 Chinesen die ihren Geburtstag an einem anderen Tag feiern als er offiziell im Ausweis steht. Der Weltverband sah aber keinen Anlass für weitere Nachforschungen.
China als Dopingsbeschaffungsland
International gilt China inzwischen als weltweit größter Dopingsexporteur. Schon jetzt ist es leicht möglich über das Internet direkt bei chinesischen Dopingmittelherstellern zu bestellen. Die Lieferung erfolgt dann über Scheinfirmen, getarnt als Kosmetikprodukt oder Nahrungsergänzungsmittel.
Gendoping für die Spiele der Zukunft?
Eine ARD-Reportage, bei der Reporter in einer Klinik verdeckt als Schwimmtrainer auftraten, deckte kürzlich auf, dass auch Gendoping in China bereits zum Angebot gehört. Dabei bot die Klinik den Reportern eine zweiwöchige Gendoping-Kur für 24.000 USD an. Der leistungsfördernde Effekt ist zwar noch nicht erwiesen, die Reportage zeigt jedoch, in welche Richtung sich das Doping der Zukunft bewegt und dass auch hier China mit zu den Vorreitern zählt.
Positives aus Athen 2004
Bei den Spielen in Athen wurde kein chinesischer Sportler positiv getestet. Ein Großteil der Medaillen wurde in „sauberen“ Sportarten wie Turmspringen oder Schießen errungen. Auch Trainingskontrollen sind in China zugelassen. Mitglieder des IOC schätzten die Glaubwürdigkeit vor allem des US-Leichathletikverbandes zeitweise als kritischer ein als die Glaubwürdigkeit der chinesischen Bemühungen im Anti-Doping-Kampf. Dies zeigt, dass das Dopingproblem kein chinesisches Problem ist.