Moderner Fünfkampf: Die Aussichten für China bei Olympia 2008
Der moderne Fünfkampf ist bei den Herren seit 1912 eine olympische Sportart. Im Jahre 2000 gab es bei den Olympischen Spielen dann auch zum ersten Mal für die Damen einen Modernen Fünfkampf Wettbewerb.
Zum Wettbewerb gehören fünf einzelne Sportarten: Schießen, Fechten, Schwimmen, Reiten und Laufen. Diese außergewöhnliche Kombination macht den Wettbewerb so interessant. Seit Olympia 1996 in Atlanta werden diese fünf völlig unterschiedlichen Sportarten für die Fünfkämpfer alle an einem Tag ausgetragen. Bei den Olympischen Spielen zuvor fand der Wettbewerb immer über vier bis sechs Tage statt.
Beim Schießen werden innerhalb von 40 Sekunden 20 Schüsse auf 10 Meter entfernte Ziele abgefeuert. Fechten muss jeder gegen jeden in Runden, die höchstens eine Minute gehen. Wenn in dieser Zeit keiner punktet, haben beide verloren. 200 Meter im Freistil müssen die Athleten im Schwimmwettbewerb zurücklegen. Die größten Überraschungen warten auf die Athleten im Reitwettbewerb, weil dort die Pferde zugelost werden. Die Sportler können sich also nicht auf ein Pferd vorbereiten, sondern haben nur 20 Minuten Zeit, sich mit dem Pferd „anzufreunden“, um danach einen 350 – 450 Meter langen Parcours mit 12 Hindernissen zu durchlaufen. Zum Schluss müssen die Sportler dann noch 3000 Meter laufen.
Die chinesischen Athleten waren bei Olympischen Spielen bisher nicht erfolgreich im Modernen Fünfkampf. Im August 2005 gelang jedoch die Sensation: Zum ersten Mal hatte ein asiatischer Athlet die Weltmeisterschaft im Modernen Fünfkampf gewonnen. Der 26-jährige Chinese Qian Zhenhua errang den Titel in Warschau in Polen zur Überraschung aller Sportexperten. Die Silber- und die Bronzemedaille ging an zwei russische Athleten.
In 2006 haben die Chinesen bei der Weltmeisterschaft im September in Kairo dann wieder einen Titel geholt: Cao Zhongrong, Qian Zhenhua, Liu Yang und Liu Yanli gewannen im Mannschaftswettbewerb.
An diese Erfolge in 2005 und 2006 konnten die chinesischen Athleten allerdings im Jahre 2007 nicht anknüpfen. Bei der Weltmeisterschaft der Männer am 14. April 2007 holten jedoch drei „Nicht-Asiaten“ die Medaillen: Gabor Balogh aus Ungarn, Dmyto Kirpulyanskyy aus der Ukraine und Edvinas Krungolcas aus Litauen.
Es bleibt also ungewiss, ob China bei den Olympischen Spielen im Modernen Fünfkampf erfolgreich sein wird. Aber da die chinesischen Athleten bisher ohne Erfolg waren, wäre schon eine Bronze Medaille eine Premiere.