Innerhalb kürzester Zeit musste der Spielzeughersteller Mattel nun bereits zum dritten Mal in China produzierte Artikel zurückrufen. Mittlerweile sind weltweit rund 18,2 Millionen Magnetspielzeuge betroffen, die zu den Marken Polly Pocket, Diggie Day Care und zum Spielzeugset Barbie & Hund Tanner gehören. Gefährdet sind die Kinder durch kleine Magnete, die verschluckt werden könnten.
Des weiteren sind Spielzeugautos des international bekannten Markenherstellers mit Blei belastet und müssen ebenfalls vom Markt genommen werden. Mattel steht vor der größten Rückrufaktion in der Firmengeschichte und damit verbunden vor einem riesigen Imageschaden .Nach dem ersten Rückruf Anfang August diesen Jahres verlor das Unternehmen zeitweise bis zu 6 Prozent an der Wall Street.

Doch nicht nur die Börse reagiert  auf die Mängel der chinesischen Produkte. Ausgelöst durch den Fall Mattel werden viele Stimmen laut die eine strengere Kontrolle der Hersteller in China verlangen. Der Vorstand des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen, Gerd Billen, forderte sogar ein Importverbot für Spielwaren aus China. Einig sind sich die meisten, darüber, dass die Kontrollen zu gering sind und ein stärkerer Druck auf die Pekinger Regierung ausgeübt werden sollte die Sicherheitsbedingungen einzuhalten. Die US-Verbraucherschutzbehörde verhandelt schon seit einiger Zeit mit der US-Spielzeugindustrie, damit chinesische Waren vor dem Import getestet werden. Die Branchenriesen Tchibo und Karstadt Quelle wollen ab sofort schärfere Kontrollen durchführen.

Nicht allein nur die belieferten Länder erheben Kritik, Kritik kommt auch von der Chinesischen Regierung. Allerdings richtet sich diese nicht ausschließlich gegen die Produzenten, die die Bestimmungen nicht einhalten, sonder auch gegen diejenigen, die nun die gesamte chinesische Spielzeugindustrie über einen „Kamm scheren“.
Wang Xinpei, der Sprecher des Handelsministeriums sagte heute in Peking: „Unverantwortliche Menschen nehmen ein kleines Problem und machen es zu einem großen“. Nicht sagte er allerdings auf wen sich diese Aussage denn beziehe. Festzuhalten ist aber, das kurz zuvor der  US-Senator Dick Durbin eine Kontrolle aller in die USA eingeführten chinesischen Spielzeuge gefordert hatte.
Allerdings muss auch erwähnt werden, dass die Pekinger Regierung versprochen hat scharf gegen Produzenten vorzugehen, die fehlerhafte Artikel herstellen und diesen Exportverbote zu erteilen. Die Verbraucher könnten sich aber im Allgemeinen auf die Qualität chinesischen Spielzeuges verlassen.

Ob die gerade anlaufende groß angelegte und weltweite Imagekampagne von Mattel dazu führt, das die Konsumenten auch in die Qualität des Herstellers wieder vertrauen bleibt abzuwarten.