Zhou-Dynastie
Die Zhou-Dynastie ist für jeden, des sich mit chinesischer Philosophie beschäftigt, einer der spannendsten Dynastien, weil in dieser Dynastie die berühmtesten Philosophen Chinas lebten, allerdings zu einer Zeit, in der die Zhou bereits im Niedergang begriffen waren und viele kleine Staaten um die Macht in China kämpften.
Die Machtübernahme der Zhou
Die Zhou waren ehemalige Vasallen der Shang und übernahmen nach ihrer Machtübernahme auch deren Kultur. Die Zhou hatten ihren Ursprung in Shenxi, der Sturz der Shang wird auf die Zeit zwischen 1050-1025 v. Chr. datiert. Der König, der die Shang-Dynastiestürzte, war König Wen, der die Abwesenheit des Königs der Shang während eines Kriegszuges gegen die Huai-Barbaren ausnutzte, um in Henan einzumarschieren. König Wen starb während dieses Feldzuges, sein Nachfolger wurde König Wu, der die Shang in der Schlacht von Muye am Gelben Fluß, schlagen konnte. Der letzte Shang-König Zhouxin wurde hingerichtet.
König Wu von Zhou war der erste König, der sich auf ein Mandat des Himmels bezog, das den Shang entzogen und auf ihn übergegangen war. Die spätere Geschichtsschreibung übernimmt dieses Prinzip auch für den vorherigen Dynastiewechsel, bei dem die Shang die Macht übernommen hatten. Auch bei den folgenden Dynastiewechseln spielte dieses Prinzip vom verlorenen Mandat des Himmels eine wichtige Rolle für die Legitimierung einer neuen Dynastie.
Mit der administrativen Einteilung seines neuen Herrschergebiets legte König Wu bereits die Grundlagen für die spätere Zersplitterung des Reiches. Er teilte das Reich in über 1000 Bezirke ein, die von Adligen verwaltet wurden.
Die Zhou-Dynastie wird traditionell in zwei Epochen eingeteilt, in die Westliche Zhou-Dynastie (11.Jahrh. -771 v. Chr.) und die Östliche Zhou-Dynastie (771. v. Chr. – 256 v. Chr.), nach dem Sitz der Hauptstadt, der zuerst in Xian lag, bis sie 771 v. Chr. von den Quanrong-Barbaren und befeindeten Fürsten zerstört wurde. Die Hauptstadt wurde vom Sohn des Königs, der während der Eroberung 771 getötet wurde, nach Luoyang in der Provinz Henan verlegt. Damit war der Machtverfall der Zhou-Dynastie besiegelt, die bis zu ihrem endgültigen Sturz durch die Qin-Dynastie zwar immer noch oberster Lehnsherr waren, aber deren Könige kaum tatsächliche Macht besaßen. Die neuen Herrscher in China waren Feudalherren, die um die Macht in China kämpften.
Frühlings,- und Herbstzeit (Qunqiu)
Die Periode der Zerrissenheit, der Unruhen und Machtkämpfe in China wird auch als Frühlings-und Herbstperiode“ bezeichnet, nach den Annalen des Staates Lu (Frühlings,- und Herbstannalen) Diese Zeit des politischen Verfalls brachte die bekanntesten philosophischen Schulen Chinas hervor, darunter den Konfuzianisums, Daoismus, Legismus und Moismus. Alle diese Schulen versuchten, mit ihrer Lehre eine Methode anzubieten, einen Weg aus den Wirren dieser Zeit zu finden. Die Lösungen, die diese Schulen boten, waren sehr gegensätzlich, in den späteren chinesischen Herrscherdynastien hat sich wohl eine Mischung aus Konfuzianischer Lehre, die offiziell propagiert wurde und legistischen Methoden, die in der Praxis angewandt aber offiziell verurteilt wurden, durchgesetzt. Dem Weltabgewandeten Daoismus wandten sich oft Beamten nach dem Ende ihrer Karriere zu.
Die Frühlings,- und Herbstzeit datiert nach der traditionellen chinesischen Geschichtsschreibung von 772-481 v. Chr. Die Zeit von 481 – 256 wird als die Zeit der kämpfenden Reiche (chines. zhanguo) bezeichnet, in der schließlich der Staat Qin als Sieger hervorging. 256 wurde die Zhou-Dynastie offiziell abgesetzt, im Jahr 221 v. Chr. die Reichseinigung vollzogen.