Nach den ersten Atomwaffentests von Nordkorea sind weltweit heftige Proteste ausgebrochen. Das chinesische Außenministerium verurteilt das Verhalten Nordkoreas scharf. Es sei schändlich und dreist, heißt es in einer offiziellen Erklärung. Peking wollte somit seinen Protest eindeutig und unmissverständlich aller Welt mitteilen.

Und dies obwohl China 1961 seinem kommunistischen Nachbarn in einem bilateralen Vertrag `Brüdertreue` geschworen hatte. Des Weiteren versorgt China das diktatorische System Kim Jong Ils mit Öl, Kohle und Lebensmitteln. Allerdings verliert diese Beziehung bereits seit vielen Jahren an Stärke.

Die Stabilität im Nordosten Asiens liege jedoch im Interesse aller, verkündete Peking weiterhin. Es dürfe nicht von der Regierung in Pyongyang unternommen werden, was die Spannungen noch verschärfe. Durch Dialog aller Beteiligten soll auf eine friedliche Lösung der Nuklearfrage hingewirkt werden.

Japans Ministerpräsident Shinzo Abe traf am Wochenende den chinesischen Präsidenten Hu Jintao in der Halle des Volkes in Peking. Mithin liegen noch keine Ergebnisse des Gesprächs vor.

China steht nun vor der schwerwiegenden Frage, ob es Sanktionen gegen Nordkorea zustimmt.

Möglicherweise wird dies bald im UN-Sicherheitsrat entschieden, was weitreichende Folgen für die bisherige chinesische Unterstützung und Versorgung des Kim-Regimes haben könnte.

An einem Zusammenbruch der nordkoreanischen Regierung ist China aber nicht interessiert. Jedoch ist es nicht ausgeschlossen, dass Peking umdenkt und seinen traditionellen Widerstand gegen Sanktionen aufgibt.

Würde China jetzt ein atomares Korea akzeptieren, entstünden also viele Probleme. Bleibt China aber bei seiner bisherigen Position einer von Atomwaffen freien koreanischen Halbinsel, dann muss es sich mit dem Regime in Pyongyang auseinandersetzen.

pt