Pekings Vorbereitungen zur Olympiade
Am 08-08-07 wurde der Beginn des Ein-Jahr-Countdown bis zum Start der Olympischen Spiele in ganz China gefeiert. Mit großen Schritten bewegt sich das Land auf dieses Großereignis zu und es wird mit verstärktem Einsatz an den Vorbereitungen gearbeitet. Nicht nur der Bau der olympischen Sportstätten, sondern auch die Begrünung der Stadt, die Schulung von Polizisten etc. werden vorangetrieben. Die zeitlichen Abläufe der einzelnen Tage während der Olympiade stehen bereits fest und die fertigen Sportstätten werden Testwettkämpfen unterzogen.
Welche Projekte bereits realisiert wurden und welche noch andauern wird in den folgenden Abschnitten gezeigt.
Bau der Olympischen Sportstätten:
Insgesamt werden 37 Stadien und Sporthallen während der Olympiade benutzt. 12 davon werden eigens für Olympia neu errichtet. Bis Ende 2007 sollen alle Baustellen beendet und die Sportstätten vollendet sein. Zu Zeit sind neben dem Schwimmzentrum und dem Nationalstadion schon die Pferderennbahn in HongKong, das Olympiazentrum in Qunhuangdao und das Sportzentrum in Shenjang fertig gestellt. Beeindruckend ist nicht nur die Geschwindigkeit des Baues, sondern vor allem die Architektur der Gebäude. Das Nationalstadium in Peking trägt den Namen „Vogelnest“ und ist architektonisch schon jetzt ein Meisterwerk. Fertig gestellt werden soll es als einer der letzten bauten Anfang nächsten Jahres. Mit der Schwimmhalle „Wasserwürfel“ und einem „Ufo“ bekommt Peking zwei weitere Highlights. Laut dem BOCOG liegen alle Bauarbeiten im zeitlichen Rahmen und werden bis Ende des Jahres beendet werden Das, etwas außerhalb der Stadt liegende, Ruder- und Wassersportzentrum ist bereits fertig gestellt und wird gerade mit einer Austragung von der Jugend Rudermeisterschaften eingeweiht.
Auch die Schießanlage wurde Ende Juli bereits in einer feierlichen Zeremonie eröffnet. Mit insgesamt ca. 60 „Test-Wettkämpfen“ werden die olympischen Sportstätten auf Mängel und Fehler überprüft. Erwartet werden dafür ungefähr 100.000 Menschen, so dass auch die Transportmittel einem Kapazitätstest unterzogen werden. Das Freundschaftsspiel zwischen dem FC. Barcelona und dem Pekinger Fußballclub Guoàn im Fengtaoi-Stadion war der erste Probelauf. Des Weiteren werden die Women`s Challenge und ein internationales Hockey Turnier in den neuen Sportstätten ausgetragen.
Auch die neue Reitsportanlage in Hong Kong steht bei einem Test-Event auf dem Prüfstand. Neben der Anlage wollen die Reiter auch die klimatischen Bedingungen erleben, denn diese stellen die Pferde vor besondere Herausforderungen.
Ausbau der Verkehrsmittel:
Nicht nur die Olympischen Sportstätten werden ausgebaut und neu gebaut, sondern besonders die Verkehrswege in und um Peking werden dem zu erwartenden Besucheransturm angepasst.
Das Ziel eine “grüne Olympiade“ zu veranstalten ist im Angesicht des Smogs unter dem die Stadt liegt eine gewagte Aussage gewesen. Um dies zu erreichen werden einige Millionen Autos Fahrverbote bekommen und das U-Bahn Netz wird weitläufig ausgebaut. Jaques Rogge, der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees äußerte bereits starke Bedenken ob das Smog-Problem gelöst werden kann. Im Zuge dieser Sorge wurden Überlegungen angestellt Ausdauerwettkämpfe nicht direkt in der Innenstadt auszutragen. Allerdings wurde noch nichts beschlossen, sondern man wartet ab wie die Pekinger Verwaltung und die BOCOG das Problem händeln werden. Wahrscheinlich ist, dass eine Lösung nur kurzfristiger Natur sein wird. Die Schließung von schadstoffreichen Produktionsstätten und das Fahrverbot werden die Tage über Peking höchstens für die Zeit der Spiele aufhellen. Ob ein dauerhaftes Umdenken in Bezug auf die Umweltproblematik stattgefunden hat bleibt abzuwarten. Der erste Schritt auf diesem Wege war das Senken der Buspreise, um die öffentlichen Verkehrsmittel für möglichst viele attraktiv zu gestalten.
Attraktiv gestaltet werden auch die Haltestellen der neuen Olympia-U-Bahnlinie. Das Design ist an Musik orientiert und während die Tunnel Notenlinien verkörpern sollen stellen die 4 farbig gestalteten Stationen die Pausenzeichen dar. Anstatt in einem schlichten einheitlichen grau bekommt jede Stadion durch die Verwendung einer Farbe einen besonderen Akzent.
Das Grün der Station Senlin Gongyuan soll Hoffnung symbolisieren, das rot von Xiongmao Huandao steht für Begeisterung, das Olympia Zentrum in gelb soll Glanz vermitteln und die Haltestelle Olympia Park wurde in blau gehalten die um Weitläufigkeit zu betonen.
Damit nicht nur der Transport in der Stadt, sondern auch der Transport nach China für Olympiagerüstet ist, wird der Pekinger Flughafen ausgebaut. Mit einer Baufläche von einer Millionen Quadratmetern wird der neue 3. Terminal der größte der Welt werden. Der Bau ist nahezu abgeschlossen und einer reibungslosen Abfertigung der Olympia – Touristen 2008 steht nichts mehr im Wege. Eine weitere Rekordgröße erreicht der Tunnel, der den Hauptbahnhof Pekings mit dem Westbahnhof verbinden soll. Mit 11,6 Meter Durchmesser und 9,15 km Gesamtlänge ist er der größte Tunnel Chinas.
Vorbereitung der Bevölkerung auf die ausländischen Besucher:
Neben den baulichen Maßnahmen zur Verschönerung der Stadt hat sich das BOCOG zur Aufgabe gemacht Chinas Bevölkerung von seiner besten Seite zu zeigen. Deshalb wurde eine groß angelegte Kampagne gestartet. Optisch sichtbar ist diese durch die vielen neuen Sportparks, die in der Stadt angelegt wurden. Die Bevölkerung soll sich körperlich fit halten „Wir bewegen uns, deshalb sind wir gesund. Wir sind gesund, deshalb sind wir fröhlich. Wir gehen mit der olympischen Bewegung“. Nahezu jeder größere Wohnblock verfügt nun für diesen Zweck über ein Sortiment an Sportgeräten wie Trimm-Dich-Räder, Hantelbänke etc. Doch nicht nur das körperliche Befinden, sondern das Benehmen der chinesischen Bevölkerung soll ebenenfalls gesteigert werden. Besonders an der Sitte des öffentlichen Spuckens hat das BOCOG einiges auszusetzen. Mit Flugblättern und Informationstagen wollen Sie die Bevölkerung davon überzeugen, dass es unhygienisch ist und ein schlechtes Licht auf China wirft. Wer sich nicht überzeugen lassen will, der muss demnächst mit hohen Geldstrafen rechnen, wenn er erwischt wird. Außerdem muss der Schuldige das von ihm erzeugte öffentliche Ärgernis mit einem Tuch entfernen. Auch wird die Bevölkerung dazu angehalten nicht laut zu schimpfen und sich an die Verkehrsregeln zu halten. An jedem 11. eines Monates findet seit Februar 2007 der Tag des „Schlangenstehens“ zelebriert. An diesem Tag soll geübt werden sich an allen Orten, an denen Menschenmassen aufeinander treffen, ordentlich in Reihen einzuordnen. 12000 Freiwillige brachten mehr als einer Millionen Menschen bei in Reih und Glied zu stehen. Ergänzend setzt die Stadtverwaltung auf Benimmkurse, „Etikette-Schulen“ und Flugblätter. Jeder in Peking soll sich von seiner besten Seite zeigen.