Baustelle Olympia 2008
Auf den Baustellen Pekings herrscht Hochbetrieb. 30 000 Arbeiter schufften derzeit Tag und Nacht, damit die geplanten Olympiastätten fristgerecht fertiggestellt werden können. Aufgrund technischer Probleme, zu hoher Kosten und eines Stahlengpasses geriet das Organisationskomitee unter Zeitdruck.
Chinas ehrgeizige Pläne, bereits lange vor 2008 mit allen Bauvorhaben fertig zu sein, relativierten sich damit. Man liege jedoch im vom Olympischen Komittee vorgegebenen Zeitplan und gehe davon aus, bis Ende 2007 fertig zu sein, um die Anlagen in Ruhe testen zu können, so der Vizebauleiter. Für die Prestigebauten werden weder Kosten noch Mühen gescheut. Allein die Umsiedlung von 3000 Familien, die den Olympiabauten weichen mussten, hat China 155 Millionen Euro gekostet.
Nationalstadion
Das Nationalstadion als zentraler Austragungsort der Olympischen Spiele 2008 in Peking wird der besondere Blickfang unter den extravaganten Bauprojekten werden. Das schweizer Architekturbüro Herzog & deMeuron, welches bereits die Münchner Allianz-Arena entworfen hat, wird ein Stadion bauen, das es in dieser Form noch nirgends auf der Welt gibt.
Der Bau lässt durch seinen kreisförmigen Grundriss und dem insgesamt 42 000 Tonnen schweren verschlungenen Stahlgerüst an ein gewaltiges Vogelnest erinnern und kostet über 300 Millionen Euro. Um weitere Ausgaben gering zu halten, wurde das geplante bewegliche Schiebedach gestrichen. Die 91 000 Zuschauer werden zur Eröffnung unter freiem Himmel sitzen. Das Stadion selbst wird durch 40 000 Quadratmeter ETFE Folie vor Regen, Sandstürmen und Schnee geschützt.
Schwimmzentrum
Das Schwimmzentrum ist neben dem Nationalstadion der zweite Hauptschauplatz der Olympischen Spiele in Peking. Die Außenkonstruktion des 100 Millionen Euro teuren Baus ist bereits fertiggestellt. Mit 80 000 Quadratmetern und fünf Becken wird der riesige Würfel die größte Schwimmhalle der Welt sein. Eine Spezialfirma soll sie mit einer schillernden schmutzabweisenden und isolierenden Folie verkleiden.
Die Fassade wird aus unregelmäßigen, blasenartigen Waben bestehen und ist an die Struktur von Schaum angelehnt. Zusammen mit dem Nationalstadion erhält das Schwimmzentrum seine mataphorische Bedeutung: Kreis und Quadrat symbolisieren in China den Antagonismus von Himmel und Erde.