Die Formen wissenschaftlicher Arbeit:
1. Hausarbeit: Aufbau, Fußnoten, Zitieren, Literaturangaben
2. Referat: Thesen- und Infopapier, Rhetorik
3. Sitzungsprotokoll
1. Hausarbeit:
Äussere Form:
- möglichst Schnellhefter
- Enthält Deckblatt, Inhaltsverzeichnis, Textteil, Literaturverzeichnis
- Schriftgrösse 12
- Zeilenabstand 1 ½ -fach
- Korrekturrand ca. 2,5 cm
- Textseiten müssen durchnummeriert werden, das heisst: Deckblatt, Inhaltsverzeichnis und Literaturverzeichnis nicht.
- der Umfang beträgt ca. 10 – 15 Seiten im Grundstudium
Deckblatt:
- Das Deckblatt muss folgende Angaben enthalten:
- Seminar/Universität
- Titel der Hausarbeit
- Veranstaltung
- Semester
- Dozent
- Adresse /e-Mail-Adresse
- Ort, Datum
Inhalt der Arbeit:
Einleitung:
- ca. 1 – 2 Seiten Einführung in das Thema / Fragestellung
- Fragestellung der Hausarbeit darlegen, Begründung warum gerade diese Frage, Bedeutung des Themas für den Gesamtzusammenhang, spezielle Aspekte des Themas kurz skizzieren, Vorgehensweise darlegen, kurze Skizzierung der Argumentationslinie, Gerüst der Arbeit kurz vorstellen, Formalitäten (z.B. welche Umschrift wurde verwendet?), aktueller Forschungsstand, verschiedene mögliche Ansätze des Themas beschreiben, evtl. mit einem Zitat beginnen.
- Wichtig: Die Fragestellung umfasst immer nur den Teilaspekt eines Problems
Hauptteil:
Hier findet anhand von Quellen und Literatur die eigentliche Auseinandersetzung mit dem Thema statt.
- Übersichtlicher Aufbau,
- Sinnvolle Einteilung der Kapitel
- Ein Kapitel sollte höchstens 2- 3 Seiten lang sein
- Überleitungen und inhaltliche Beziehungen zu den einzelnen Kapiteln
- Argumentation: vom Allgemeinen zum Speziellen/Besonderen
- Es darf nicht vorausgesetzt werden, dass der Leser Fachmann ist
- Kein Ausblenden von unbequemen Forschungsmeinungen
Stil:
- Klare, einfache Sätze, Keine Umgangssprache
- Ausdrücke wie „natürlich”, „selbstverständlich”, „leider” vermeiden, da sie suggestiv sind
- Absätze (pro Gedankengang ein Absatz)
Schlussteil:
- Wiederaufgreifen und beantworten der Ausgangsfragestellung oder Feststellung dass es keine Antwort gibt, Fazit
- Keine Inhaltliche Zusammenfassung, höchstens Zusammenfassung der Ergebnisse
- Vergleich mit den Ergebnissen anderer Arbeiten
- Persönliche Stellungnahme
Inhaltsverzeichnis:
- Alle Kapitel mit genauer Seitenangabe
- Die Kapitel müssen durchnummeriert sein.
Literaturverzeichnis
- Nicht mit Bibliographie überschreiben, da diese Anspruch auf Vollständigkeit erhebt
- Alphabetische Ordnung der Titel
- Ausführliche Literaturangabe
- Es werden nur Titel aufgenommen, die wirklich im Textteil der Arbeit zitiert wurden
- Zitieren von elektronischen Publikationen: siehe
- Einheitliche Zitierweise! Immer beim einmal gewählten Zitiersystem bleiben, wenn man falsch zitiert, dann wenigstens einheitlich falsch. Das fällt weniger auf.
Tip: Wenn man nichts verkehrt machen will, ein Buch, das der Dozent geschrieben hat, als Vorlage nehmen.
2. Referat/ Thesenpapier/ Infopapier
Das Thesenpapier soll als Anregung für eine spätere gemeinsame Diskussion während des Seminars dienen. Die Thesen können (sollen?) provokativ formuliert sein. Sie dienen der Materialsammlung und Problematisierung.
Wichtig: nicht einfach nur provokative Thesen formulieren und später behaupten, sie hätten nur dem Zweck gedient, eine Diskussion anzuregen.
Form:
Die Kopfzeile muss folgende Angaben enthalten:
- Datum, Universität, Seminar, Veranstaltung Dozent/In/ Thema/ Semester/ Referent
- Thesenteil
- Literaturangabe/Quellenangabe( kann sein, muss aber nicht)
- Das reine Thesenpapier enthält nur eine Auflistung von Thesen und unterscheidet sich vom Infopapier.
- Das Infopapier kann eine Chronologie, eine kurze Inhaltsangabe zum Referat, Hintergrundinformationen und Quellen enthalten
- Nichts ohne bibliographische Angaben präsentieren (z.B. Karte, Photos usw.)
Wie halte ich ein Referat?
Tips:
- Das Info/Thesenpapier am Anfang des Referats austeilen, eine Zusammenfassung, falls vom Dozenten verlangt, erst am Ende
- Die ersten Sätze sind die wichtigsten: Für den Referenten, um Selbstsicherheit zu bekommen, für die Zuhörer, um entscheiden zu können: Schlafen oder Zuhören, das heißt die ersten Sätze besonders gut einüben, evtl. vor dem Spiegel testen, wie man ankommen könnte.
- Blickkontakt mit den Zuhörern halten. Man merkt dann rechtzeitig, ob man gut ankommt.
- Bei größeren Teilnehmerzahlen fragen, ob man von allen verstanden wird, ob Anschriebe gut lesbar sind usw.
- Laute und deutliche Aussprache.
- Interesse wecken, indem man visuelle Hilfsmittel verwendet, z.B. Karten, Folien, Tafel, Power-Point
- Überraschungseffekte einsetzen, überraschende Fakten, Humor, Über- oder Untertreibung
- Am Schluss sollten die wichtigsten Fakten nochmals zusammengetragen werden.
- Am Ende: bedanken für die Aufmerksamkeit und (aktive) Mitarbeit.
Folgende Fehler vermeiden:
- Nicht den Dozenten oder nur einzelne bekannte Studenten ansprechen. Alle Zuhörer einbeziehen!
- Fremdwörter und Fachausdrücke vermeiden, das Referat soll v.a. für die Studenten und nicht nur den Dozenten verständlich sein.
- Zu schnelles Vorgehen. Sobald der Zuhörer etwas nicht versteht, besteht die Gefahr, dass er abschaltet.
- Langweilige, monotone Sprechweise. Bemüht Euch um eine abwechslungsreiche und interessante Stimmführung.
- Schätzt Euch selbst realistisch ein. Wer nicht gut und sicher selbständig formulieren kann, sollte kein freies Referat halten. Wer ein Referat abbliest, sollte sich um eine normale Sprechstimme bemühen, keine Vorlesestimme.
- Anzeichen für Nervosität vermeiden, z.B. nicht mit den Händen rumfuchteln oder Gegenstände in die Hand nehmen und damit spielen
- Beim freistehenden Vortrag: höchstens eine Hand in die Hosentasche, am besten keine!
3. Sitzungsprotokoll
Man unterscheidet zwei Arten von Sitzungsprotokollen
A) Verlaufsprotokoll
B) Ergebnisprotokoll
- Die Aufgabe des Verlaufsprotokolls ist es, eine Diskussion, bzw. den Seminarverlauf möglichst wortgetreu wiederzugeben.
- Ein Ergebnisprotokoll dient dazu, die wichtigsten Ergebnisse einer Diskussion festzuhalten.
Das Ergebnisprotokoll kommt in der Praxis häufiger vor.
Form:
- Kopf: Die Kopfzeile muss folgende Angaben enthalten:
- Datum, Universität, Seminar, Veranstaltung Dozent/In/ Thema/ Semester/ Protokollant
- Textteil:
- Kurze Zusammenfassung der Sitzung, z.B. wurde ein Referat gehalten( Thema, Referent, evtl. Dauer des Referats)? Was wurde diskutiert?
- Zusammenfassung der Diskussionsergebnisse. Die Reihenfolge sollte ungefähr dem Sitzungsverlauf entsprechen.
- Literaturverzeichnis:
- Verwendete Quellen und Literatur während der Sitzung
Weitere Aufgaben des Protokollanten:
Alle in der Sitzung nur angedeuteten oder unvollständige Literaturangaben sind nachzuprüfen. Wenn der Protokollant in seinem Protokoll eigene Angaben, Vervollständigungen oder Ergänzungen hinzufügt, ist dies kenntlich zu machen, z.B. durch die Art der Formulierung oder optische Abhebung durch einzeilige Maschinenschrift oder Ähnliches
4. Die richtige Zitierweise und das richtige Setzen von Fußnoten :
Welchen Zweck haben die Fußnoten?
- Fußnoten dienen dazu, die Herkunft der Zitate anzugeben.
Fußnoten können einer im Text behandelten Auffassung weitere bibliographische Angaben hinzufügen, die diese Stützen bzw. ihr Widersprechen. - Fußnoten dienen der Verweisung in der Arbeit selbst oder auf andere Arbeiten, z.B. siehe oben S. 5,
- Fußnoten können ein unterstützendes Zitat oder eine Anmerkung enthalten, wenn der Gedankengang im Text nicht unterbrochen werden soll
- Fußnoten können Übersetzungen von Originalzitaten enthalten, wenn diese Zwecks Überprüfung in einer nicht üblichen Fremdsprache angegeben werden mussten
- !! Fußnoten dienen dazu, kenntlich zu machen, wann Gedankengänge oder Ausdrücke (Zitate) nicht vom Autor der Hausarbeit selbst stammen, sondern übernommen worden sind.
Allgemeine Hinweise
- Die Titelangabe richtet sich nach dem Titelblatt, nicht dem Einband!
- keine Akademischen Titel, Vornamen so vollständig wie möglich.
- Bei mehreren Verfassern die Alphabetische Reihenfolge beachten, sowohl bei der Materialbeschaffung als auch beim Zitieren.
- Die erste Auflage wird nicht erwähnt, ansonsten Angaben wie „2. verbesserte” oder „ergänzte Auflage” etc.
- Bei Publikationen die in einer Reihe erschienen sind, setzt man Reihentitel und Bandangabe in Klammern ans Ende der Angabe.
- Herausgeber werden durch den Zusatz (Hrsg.) oder (HG) vom Verfasser unterschieden.
- Man sollte stets aus dem Original zitieren und nur im Notfall aus anderen Zitaten ( wird dann mit „ zitiert nach …” Gekennzeichnet).
Ende des Zitats: sagte:„ … blabla”1. d.h. Letztes Wort, Anführungszeichen, Zahl, Satzzeichen.