Bewerbung Chinas für Olympia 2008
Auswahl Pekings
Mit Billigung des chinesischen Staatsrates wurde am 6. September 1999 das „Beijing 2008 Olympic Games Bid Committee” (BOBICO) gegründet, das die Bewerbung Pekings organisieren sollte. Der Präsident des BOBICO war der Bürgermeister Pekings, Liu Qi. Eine nationale Vorauswahl von Kandidatenstädten fand wie bereits im Jahr 1991 nicht statt.
Bewerbungsablauf
Die Bewerbung für die Olympischen Spiele 2008 wurde vom IOC in zwei Phasen eingeteilt. Die erste Phase dauerte vom 1. Februar 2000 bis Ende August 2000. In dieser Phase waren die Bewerberstädte sogenannte „bid applicants” und mussten einen 22-seitigen Fragenkatalog bearbeiten. Die Antworten wurden vom 22. Juni bis 10. Juli 2000 von einer Expertengruppe des IOC begutachtet. Erst dann wurde den Bewerbern offiziell der Status einer Kandidatenstadt zuerkannt. Peking wurde am 28. August 2000 offiziell vom Exekutivkomitee des IOC als Kandidatenstadt akzeptiert. Pekings Rivalen um die Spiele 2008 waren Istanbul (Türkei), Osaka (Japan), Paris (Frankreich) und Toronto (Kanada).
Die zweite Bewerbungsphase dauerte vom 1. September 2000 bis zum 15. Juli 2001. Am 1. September wurde die Evaluierungskommission gebildet, die die Kandidatenstädte besuchen und dann den IOC-Mitgliedern einen Bericht über die einzelnen Kandidatenstädte vorlegen sollte. Die Gründung dieser Evaluierungskommission war die wichtigste Konsequenz aus dem Bestechungsskandal um die Olympischen Winterspiele von Salt Lake City. Mitgliedern des IOC waren von nun an Reisen in die Kandidatenstädte untersagt.
Präsentation Pekings und Bewertung
Am 13. September bekamen die Kandidatenstädte erstmals Gelegenheit, in einem zehnminütigen Vortrag ihre Stadt vor dem Exekutivkomitee des IOC in Lausanne zu präsentieren. Am 17. Januar 2001 reichte Peking seine Bewerbungsunterlagen ein. In der Zeit von Februar bis April bereiste die Evaluierungskommission alle Kandidatenstädte. Erste Station der Kommission war vom 21. Februar bis zum 24. Februar die Kandidatenstadt Peking. Am 15. Mai 2001 gab die Evaluierungskommission ihren Bericht über die Kandidatenstädte ab. Darin wurde Peking eine Bewerbung von hoher Qualität bescheinigt:
„It is the Commission’s belief that a Beijing Games would leave a unique legacy to China and to sport and the Commission is confident that Beijing could organize an excellent Games.”
Das Ergebnis der Wahl
Die letzte Gelegenheit zur Präsentation ihrer Bewerbung gab es für alle Kandidatenstädte in einem einstündigen Vortrag am 13. Juli 2001 bei der Vollversammlung des IOC in Moskau. Am Tag der Entscheidung über die Vergabe der Olympischen Spiele waren 119 von 122 Delegierten anwesend. Delegierte aus Ländern der Kandidatenstädte dürfen nicht mit abstimmen.
Das Ergebnis der Wahl wurde um 18.00 Uhr Moskauer Zeit (23.00 Uhr Pekinger Zeit) von IOC-Präsident Juan Antonio Samaranch bekannt gegeben. Peking hatte sich überraschend deutlich bereits im zweiten Wahlgang gegen seine Mitbewerber durchgesetzt
Alle Artikel zu Olympia 2008 in Peking:
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