China bei Olympia 2004 in Athen
2004 war eigentlich als eine Art sportlicher Testlauf bzw. Zwischenstation für die Spiele 2008 in Peking gedacht. In der chinesischen Presse wurde im Vorfeld höchstens darüber spekuliert, wer wohl den dritten Platz der Nationenwertung belegen könne, die ersten 2 Plätze schienen mit den USA und Russland fest vergeben. Deutschland wurde dabei als ernsthaftester Konkurrent für Platz 3 eingestuft.
Medaillenspiegel 2000 in Sidney: | ||||
Rang | Nation | Gold | Silber | Bronze |
1 | USA | 39 | 25 | 33 |
2 | Russland | 32 | 28 | 28 |
3 | China | 28 | 16 | 15 |
4 | Australien | 16 | 25 | 17 |
5 | Deutschland | 14 | 17 | 26 |
6 | Frankreich | 13 | 14 | 11 |
7 | Italien | 13 | 8 | 13 |
8 | Niederlande | 12 | 9 | 4 |
9 | Kuba | 11 | 11 | 7 |
10 | GB | 11 | 10 | 7 |
Medaillenspiegel 2004 in Athen: | ||||
Rang | Nation | Gold | Silber | Bronze |
1 | USA | 35 | 39 | 29 |
2 | China | 32 | 17 | 14 |
3 | Russland | 27 | 27 | 38 |
4 | Australien | 17 | 16 | 16 |
5 | Japan | 16 | 9 | 12 |
6 | Deutschland | 14 | 16 | 18 |
7 | Frankreich | 11 | 9 | 13 |
8 | Italien | 10 | 11 | 11 |
9 | Südkorea | 9 | 12 | 9 |
10 | GB | 9 | 9 | 12 |
China schnitt mit 32 Gold-, 17 Silber- und 14 Bronzemedaillen überraschend gut ab. Mit die größte Sensation war dabei die Goldmedaille des chinesischen Sprinters Liu Xiang über 110m Hürden. Schon eher eingeplant waren die Goldmedaillen im Wasserspringen, Gewichtheben und Schießen.
Dopingproblematik
In Sachen Doping sorgte China früher vor allem für negative Schlagzeilen. Bei den Asienspielen 1994 wurden sieben Schwimmer des Dopings überführt. Kurz vor den Olympischen Spielen in Sydney machte China Schlagzeilen, weil es kurzfristig entschied, 27 Athleten und 12 Trainer nicht nach Sydney fliegen zu lassen. Just zwei Wochen vorher hatte das IOC neue Testmethoden gegen Blutdoping zugelassen. Für die einen war dies wieder ein Beweis dafür, dass in China systematisch gedopt würde – für die anderen, darunter auch Juan Antonio Samaranch ein Beweis dafür, dass sich die chinesische Regierung der Dopingproblematik angenommen hatte und die Kontrollen des IOC immer effektiver würden.
Die chinesischen Sportfunktionäre haben inzwischen begriffen, dass Dopinggerüchte schlecht fürs Image sind. Bei den Spielen in Athen wurde kein chinesischer Sportler positiv getestet. Ein Großteil der Medaillen wurde in „sauberen“ Sportarten wie Turmspringen oder Schießen errungen. Auch Trainingskontrollen sind in China zugelassen. Mitglieder des IOC schätzen die Glaubwürdigkeit vor allem des US-Leichathletikverbandes inzwischen als kritischer ein als die Glaubwürdigkeit der chinesischen Bemühungen im Anti-Doping-Kampf.
Sportförderung in China – Planung für Olympia 2008
Grund für den Erfolg der chinesischen Mannschaft ist die konsequente Sportförderung auch in Sportarten, die im Westen nur am Rand wahrgenommen werden. Für westliche Beobachter stehen dabei vor allem die harten Trainingsmethoden im Vordergrund, während der Sport für die geförderten Sportler selbst enorme wirtschaftliche und gesellschaftliche Chancen verspricht. Wenn man bedenkt, dass das Durchschnittsalter der chinesischen Mannschaft enorm niedrig ist, kann man China für die Olympischen Spiele 2008 als Topfavorit für Platz 1 im Medaillenspiegel erwarten.
Alle Artikel zu Olympia 2008 in Peking:
Die chinesische Mannschaft bei Olympia 2004 in Athen
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Olympia – Korruption und die Olympiabewerbung