Während Japan, Deutschland, Indien und Brasilien weiter mit den afrikanischen Staaten um einen ständigen Sitz schachern, haben sich die USA und China gegen eine Erweiterung des Sicherheitsrats ausgesprochen und ein gemeinsames Vorgehen angekündigt, um die notwendige 2/3- Mehrheit in der Vollversammlung für eine Erweiterung zu verhindern.
Der Plan der G4 sieht vor, dass der Sicherheitsrat um 6 ständige Mitglieder (davon würden 2 Plätze auf Afrika entfallen) und vier nichtständige Mitglieder erweitert wird. Vorläufig sind die G4-Staaten bereit, auf das Vetorecht zu verzichten. Entscheidend für die Abstimmung in der Vollversammlung sind die 53 Stimmen der Afrikanischen Union. Diese hat jedoch einen eigenen Antrag eingereicht, der das sofortige Vetorecht für die neuen ständigen Mitglieder des Weltsicherheitsrats vorsieht sowie eine Erweiterung der Vertretung Afrikas im Gremium, um allen Regionen Afrikas eine Vertretung zu sichern. Die Verhandlungen um die Erweiterung sind von einigen diplomatischen Peinlichkeiten überschattet worden, so z.B. der Vorwurf Italiens, einer der G4-Staaten hätte Ländern, die Ihre Unterstützung verweigerten, die Kürzung von Hilfsgeldern angedroht oder die sehr direkte Drohung Japans (zweitgrößter Beitragszahler), man werde die eigenen Beitragszahlungen zurückschrauben, sollte der ständige Sitz nicht erreicht werden.