Kim Jong-il bald in China?
Es mehren sich die Anzeichen über einen bevorstehenden Chinabesuch das nordkoreanischen Diktators Kim Jong Il in China. Bereits seit letzter Woche wurden in der koreanisch-chinesischen Grenzstadt Datong verstärkte Aktivitäten beobachtet. Unter anderem traf ein Sonderzug in der Grenzstadt ein. Kim Jong-il leidet ja unter Flugangst und reist aus diesem Grund vor allem mit dem Zug zu Auslandsbesuchen – wenn denn ein ausländisches Staatsoberhaupt überhaupt noch mit ihm zu tun haben will.
Eine Stellungnahme der chinesischen Regierung liegt noch nicht vor. Nordkorea wird verdächtigt, Atomtechnologie an Länder wie Pakistan oder Iran zu liefern. Des weiteren betreibt Nordkorea seit Jahren, trotz aller Sanktionen ein Atomwaffenprogramm. Beobachter hoffen, die Chinareise könne die 6-Parteien Gespräche zur Beendigung des nordkoreanischen Atomprogramms wiederbeleben.
Nordkorea hat derzeit mit einer Vielzahl von Problemen zu kämpfen. Finanzprobleme sind in dem maroden Staat nichts neues, allerdings wurde diese durch eine kürzliche chaotische Währungsreform anscheinend verschärft. Zuletzt gab es auch vermehrt Probleme mit Südkorea, welches den Import einiger nordkoreanischen Waren gestoppt hat. Auch hat die nordkoreanische Bevölkerung vermehrt Zugriff auf ausländische Medien, die Propagandahoheit des Regimes könnte also im eigenen Land wackeln. Ob diese Probleme ausreichen, Nordkorea zu Zugeständnissen im Atomstreit zu bewegen, ist zweifelhaft.
Die Nordkoreanische Regierung verfolgt im eigenen Land eine rigorose Politik „Militär Zuerst“. D.h. Militärischen Angelegenheiten werden Prioriät eingeräumt, sogar noch vor der Grundversorgung der eigenen Bevölkerung. Das Atomprogramm wird als wichtiges Abschreckungsmittel gegen die USA und Südkorea gesehen. Vor allem da Nordkorea laut Berichten von Überläufern nicht einmal genug Benzin hat um einen konventionellen Krieg gegen Südkorea zu führen.