Abgesandte des Dalai Lama zu Gesprächen in China
Die chinesische Regierung versucht dabei anscheinend einen Spagat zwischen dem Westen und der eigenen Bevölkerung. Während im Westen das Gesprächsangebot begrüßt wurde, wird der Dalai Lama in den chinesischen Medien weiterhin für die Unruhen in Tibet verantwortlich gemacht und beschuldigt unter dem Vorwand der Religionsfreiheit weiterhin die Unabhängigkeit Tibets voranzutreiben.
Das Treffen ist übrigens nicht das erste Treffen dieser Art. Das erste Treffen zwischen Vertretern der chinesischen Regierung und Vertretern des Dalai Lama hat es bereits vor 6 Jahren gegeben, die letzten Gespräche fanden letzten Sommer statt.
Bewertung der Berichterstattung in den chinesischen Medien
Im Gegensatz zum Westen sind die Medien in China stark kontrolliert. Kampagnen wie die gegen den Dalai Lama werden also zentral gesteuert. Während also das Treffen mit den Vertretern des Dalai Lama kaum in den chinesischen Medien erwähnt wird, wird er in den Medien weiterhin beleidigt und für die Unruhen persönlich verantwortlich gemacht.
Dies kann ein Hinweis darauf sein, dass die Gespräche vor allem dazu dienen, das Image Chinas im Ausland aufzupolieren, während die Gespräche innenpolitisch heruntergespielt und die Bevölkerung weiterhin auf Parteilinie gebracht werden soll.
Wären die Gespräche ernst gemeint und ergebnisoffen, köönte mann davon ausgehen, dass die Berichterstattung in China moderater wäre.
Die Tatschache, dass staatliche Medien in China kontrolliert werden führt übrigens immer wieder zu Missverständnissen zwischen China und dem Westen.
Negative China-Berichterstattung durch westliche Medien wird von der chinesischen Bevölkerung auch oft als gezielte Kampagne verstanden, da sie die Medien im Westen nicht als unabhängige Medien verstehen sondern ebenfalls als Sprachrohr von Regierungen.