China Mode
Seide, exquisite Stoffe und faszinierende Farben – chinesische Mode hat einen ganz besonderen Reiz. Durch exotische Formen und schlichte Eleganz, hält der asiatische Stil in den letzten Jahren immer mehr Einzug in internationalen Boutiquen und auf Laufstegen. Chinesische Mode hat eine fast 5000 Jahre alte Tradition, die fern von fremden Einflüssen ihren ganz eigenen Stil entwickeln konnte. Sie ist in erster Linie ein Stück Kultur, das den Wandel der Bevölkerung über die Jahrhunderte darstellt. Kleidung ist ein Zeichen von Reichtum, sie diente oftmals der Differenzierung verschiedener Gesellschaftsklassen oder verschiedener Nationen, kennzeichnete Berufsklassen und dient sowohl praktischen als auch dekorativen Zwecken. Durch seine Abgeschiedenheit blieb chinesische Mode meistens verschont von den häufigen Veränderungen und Stilwechseln der westlichen Mode. Dadurch konnten sich zahlreiche Stile, seien es der klassische Cheongsam oder die Kleidung chinesischer Krieger, die bis heute in Kampfsportarten wie Kung Fu oder Tai Chi noch in Abwandlungen präsent ist, bis heute halten.
Das China Kleid – Samt und Seide
Zur traditionellen Mode gehört der „Cheongsam“, ein langes Damenkleid aus meist bestickter Seide, das auch „Qipao“ genannt wird. Es ist gekennzeichnet durch einen hochgeschlossenen Kragen, durch eine Knopfreihe auf der rechten Schulter und einen Schlitz auf beiden Seiten des Rockes. Es wird meist ohne Accessoires getragen, was seine Fertigung sehr einfach macht. Auch kann es je nach Jahreszeit kurz oder lang, mit langen oder ohne Ärmel getragen werden und in Farbe und Muster der Gelegenheit angepasst werden, so dass es sich sowohl zu Feierlichkeiten als auch als Alltagskleidung eignet. Der Qipao soll die Bescheidenheit, Eleganz und Zartheit der asiatischen Frau unterstreichen.
Das Wort Qipao heißt so viel wie „Banner Gewand“. Es stammt von den Manchus, die – mit der Einführung des acht Banner Systems im 17. Jahrhundert- ein Gewand trugen, das in seinen Umrissen dem heutigen Qipao gleicht. Es wurde besonders unter der Qing-Dynastie bekannt und beliebt und entwickelte sich langsam von dem weiten langen Gewandt zu dem figurbetonten Kleid von heute.
Wenn auch der Qipao heute noch getragen wird, gleicht sich die chinesische Mode immer mehr der westlichen an. Große Modemacher wie Armani oder Gucci erhalten seit den 70ern Einzug in die Boutiquen der chinesischen Metropolen. China mit einem jungen Publikum, das sich immer mehr den Reizen des Westens öffnet, ist ein großer potentieller Markt für junge Modemacher aus dem Westen, aber auch für chinesische Designer, die in den USA und Europa die Modekunst erlernt haben und versuchen neue Akzente zu setzen. Bekannte chinesischen Modedesigner wie Wu Xuekai, Fang Ying, Liang Zi, Wang Hongying, Gu Yi oder Luo Zheng mischen diese Stile mit den klassischen chinesischen Akzenten und schaffen eine Chinesische Mode, die die Laufstege Mailands und Paris erfolgreich erobert.